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Heilbronner Hefte 2022

Sicherheit gewinnen im Lehrberuf – Angebote zum Berufseinstieg, so lautet die neue Ausgabe der Heilbronner Hefte. Denn mit dem Abschluss von Studium und Referendariat ist der Professionalisierungsprozess von Lehrkräften längst nicht beendet. Gerade in den ersten Jahren im Lehrberuf ist es notwendig, Kompetenzen zu erweitern sowie professionelle Wissensbestände und Routinen auszubauen, um die sich laufend ändernden Anforderungen des Berufsbildes meistern zu können. Die sukzessive Herausbildung dieses Professionswissens und -könnens wie auch die Entwicklung von Handlungskompetenz geschehen nicht automatisch, sondern stellen hohe Anforderungen an die Fähigkeiten und das Engagement der jungen Lehrkräfte. 

Bei der Begleitung und Unterstützung der Berufseingangsphase spielen die Seminare für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte in Baden-Württemberg eine besondere Rolle. Die Ausbilder*innen (die ja häufig in Personalunion auch Fortbildner*innen sind) wissen sehr genau, welche beruflichen Kompetenzen während der Ausbildung bei den jungen Lehrkräften bereits aufgebaut worden sind und welche speziellen Bedürfnisse diese nach dem Referendariat noch haben, weshalb sie die Berufseingangsphase kompetent begleiten können. Dabei geht es nicht um eine Verlängerung des Vorbereitungsdienstes oder um das Aufarbeiten von Ausbildungslücken aus dem Referendariat. Die Bildungsforschung beschäftigt sich durch empirische Studien und Supervisionsprozesse der Berufseinführung seit gut 20 Jahren mit den besonderen Entwicklungsaufgaben im Berufseinstieg von Lehrkräften (vgl. hierzu etwa die Studien von Keller-Schneider). Die Forschungsergebnisse machen deutlich, dass viele Probleme des Unterrichtens den Berufsanfänger*innen aufgrund noch fehlender Routinen und noch instabiler Wissens- und Handlungsbestände erst in der Berufspraxis bewusst werden und daher nicht bereits während der Ausbildung antizipierend gelöst werden können. Es gilt vielmehr, in der dritten

Phase möglichst unmittelbar an die Ausbildung anzuknüpfen und Kompetenzen zu stabilisieren, um so positive Routinen der Selbstwirksamkeit und der Professionalität weiter zu entfalten.

Im Rahmen des Profilbereichs »Schulische Übergänge« beschäftigt sich das Seminar Heilbronn schon seit vielen Jahren mit Schnittstellen in schulischen Kontexten und nimmt seit dem Schuljahr 2019/20 mit einer neuen Fortbildungsreihe zur Berufseingangsphase auch den Übergang vom Referendariat ins Berufsleben verstärkt in den Blick. Ausgangspunkt sind Überlegungen, wie – ergänzend zu den fachunabhängigen Angeboten des Landes »Erfolgreich und gesund starten in den Lehrberuf« – die jungen Lehrer*innen über das Referendariat hinaus fachdidaktisch begleitet werden können. Erste Erfahrungen mit dieser Konzeption wurden in der Reihe »Zum ersten Mal in der Kursstufe« in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik gesammelt und in den Heilbronner Heften 2020 mit dem Titel Ausbildung der Lehrkräfte als Kontinuum dargestellt. 

 

Die Corona-Pandemie, die insbesondere die Ausbildungsjahrgänge 2020 und 2021 getroffen hat, wirkte wie ein Katalysator für die Dringlichkeit einer fachlichen und pädagogischen Unterstützung im Berufseinstieg. Daher legte das Seminar Heilbronn in Kooperation mit der ZSL-Regionalstelle Schwäbisch Gmünd für das Schuljahr 2021/2022 ein breites Fortbildungsangebot für die Berufseingangsphase auf, das nahezu alle unsere Ausbildungsfächer und die Pädagogik umfasst.

Eine erste Bilanz des umfangreichen Fortbildungsangebots der Pädagogik und der Fachdidaktiken am Seminar Heilbronn findet sich in den Artikeln der Ausgabe 2022.

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